In Zeiten niedriger Zinsen lohnen sich klassische Geldanlagen wie Sparbuch, Festgeld oder Tagesgeld nicht mehr; immer mehr Sparer denken daher an alternative Geldanlagen wie Gold, Investment-Fonds oder Aktien. Bundesanleihen werfen lediglich noch 0,3 Prozent Rendite jährlich ab. Sparer, die auf Sicherheit setzen, können nicht genügend Geld für die Altersvorsorge sparen. Riskante Geldanlagen wie Aktien können stattliche Gewinne bringen, doch kann es auch passieren, dass der Anlege hohe Verluste erleidet.
Geldanlagen mit und ohne Risiko
Wer heute sein Geld anlegen und für das Alter vorsorgen will, steht vor der Frage, welches Risiko er eingehen sollte. Wer zu keinem hohen Risiko bereit ist, der kann nur Bundesanleihen, Lebensversicherungen, Riester-Rente, Fonds mit Garantieversprechen oder Bausparverträge wählen. Der Nachteil sind hohe Gebühren und niedrige Gewinne. Bei risikoreichen Geldanlagen wie Aktien sind hohe Verluste um mehr als zehn Prozent möglich. Der Berater bei der Bank schätzt die Risikobereitschaft seiner Kunden über einen Fragebogen ein. Die Bank muss haften, wenn es zu Verlusten durch falsche Beratung kommt. Im Internet sind anonyme Tests verfügbar, mit denen Anleger ihre Risikobereitschaft testen können. Die Gefahr besteht darin, dass sich gerade Einsteiger falsch einschätzen und nicht sagen können, wie viele Verluste sie im Notfall tragen würden. Diejenigen, die noch nie zuvor Aktien gekauft haben, geben häufig an, Kursverluste von 20 Prozent ertragen zu können.
Sparziele Ihrer Geldanlagen und Wahrscheinlichkeiten
Verschiedene Online-Banken versuchen es, Kunden über die emotionale Art zu gewinnen, indem sie fragen, ob bereits kleine Verluste den Kunden nervös machen oder ob der Kunde durch die Gefahr, eines Teils seines Vermögens zu verlieren, stark belastet wird. Realistischer ist es jedoch, die Folgen von Kursverlusten in Euro darzustellen, beispielsweise als Vermögensverlust in Höhe von 1.000 Euro am Jahresende. Viele Anleger werden angesichts solcher Darstellungen vorsichtiger. Viele Umstände müssen bei der Geldanlage berücksichtigt werden, auch risikobereite Anleger sollten an Familie, Sparziel und Job denken. Ist der Job unsicher, dann ist eine risikoreiche Anlage fehl am Platze. Die Angst vor dem Risiko ist dem Menschen in die Wiege gelegt, doch kann sich die Tragfähigkeit ändern. Die Risikoneigung bleibt über das ganze Leben stabil – das ist durch das Angstzentrum im Gehirn gesteuert.
Börse: Deutsche haben wenig Bereitschaft zum Aktienkauf
Die Risikoeinstellung der Deutschen und die Angst vor Verlusten sind ein Grund dafür, dass die Deutschen nur wenige Aktien besitzen. Die Deutschen beurteilen Aktien anders als die Amerikaner, das ist in der Risikobereitschaft und der Risikotragfähigkeit des Anlegers begründet. Die Geldanlagen werden von den Anlegern als unterschiedlich riskant eingestuft, die Risikowahrnehmung schwankt in Abhängigkeit von der Börsenlage. Kommt es zu Kurseinbrüchen, haben viele Deutsche Angst davor, in Aktien zu investieren.
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Nicht nur Aktien sind unsicher
Aktien sind nicht die einzige risikoreiche Geldanlage – allerdings sollte nicht vergessen werden, dass bei Aktien die Risikoarmut steigt, je langfristiger sie angelegt werden. Wer die Aktienkurse und den Dax langfristig verfolgt, wird feststellen, dass sich Schwankungen mit der Zeit ausgleichen. Um das Risiko zu streuen, sollten Aktien aus verschiedenen Branchen gekauft werden, dabei sollten die Kurse beurteilt werden. Aktien sind nicht die einzige Geldanlage, die risikoreich ist. Auch Fonds und Immobilien können ein hohes Risiko beinhalten. Wer in Immobilien investiert, muss damit rechnen, dass bauliche Veränderungen in der Umgebung den Wert stark beeinträchtigen können. Anleihen garantieren die Rückzahlung bei Fälligkeit, doch wird das Geld kurzfristig gebraucht, muss der Anleger Verluste hinnehmen. Nicht zu vergessen ist die Inflation, durch die Anlagen in ihrem Risiko stark beeinflusst werden können.