Niedrige Zinsen von einem Prozent im Jahr, eine hohe Inflation und die Angst von Strafzinsen: Für Anleger gab es in den Jahren 2013 und 2014 genügend Anlass, Ersparnisse am liebsten im heimischen Safe zu deponieren. Doch ist nicht das Tagesgeld nach aktueller Marktlage vielleicht doch eine interessante Option? Ist es nicht vielleicht doch sicherer als der unbequeme Sack Geld unter dem Kopfkissen? Der Blick auf die Fakten schafft Klarheit.
Gute Gründe sprechen für das Kopfkissen …
Vor allem ältere Menschen haben das Gefühl, ihre Ersparnisse sind zu Hause im heimischen Safe am besten aufgehoben. Dort ist es jederzeit verfügbar, und es ist vor dem unkontrollierten Zugriff der habgierigen Banken geschützt. Der Gedanke daran, das Geld auf einem Tagesgeldkonto anzulegen, ist völlig abwegig. Getreu der Maßgabe „Nur Bares ist Wahres“ gibt man das kleine Vermögen nicht aus der Hand, denn wer weiß schon, was windige Bankberater damit anstellen? Selbst der erfahrenste Finanzberater mit bester Reputation kämpft permanent mit Windmühlenflügeln gegen den Ruf seiner Branche und gibt sich am Ende dem manifesten Widerstand seines potenziellen Kunden geschlagen: Das Geld wird unter dem Kopfkissen aufbewahrt. Dort vermehrt es sich zwar nicht, doch verlieren kann man es auch nicht. Irgendwann erfährt der aufmerksame Leser aus der aktuellen Tagespresse, dass wieder einmal ein Rentner durch einen Einbrecher oder einen Betrüger um seine hart erarbeiteten Ersparnisse erleichtert wurde. Spätestens jetzt stellt sich die Frage: Wäre nicht ein Tagesgeldkonto doch eine sichere Variante?
So sparen deutsche Haushalte ihr Geld
Basis für diese Statistik waren ca. 1500 Befragte, die Ihr Geld zurücklegen (mehrfache Nennungen waren möglich). Fazit: Jeder Vierte spart sein Bargeld Zuhause, jedoch fast jeder dritte bis zweite Bürger verfügt mittlerweile über ein Tagesgeldkonto (Tendenz steigend).
… doch noch bessere für das Tagesgeldkonto
Verfügbarkeit, Sicherheit und Realrendite: Das sind die drei besten Argumente für ein Tagesgeldkonto. Auf einem Tagesgeldkonto hat der Anleger täglich Zugriff auf sein Geld. Nach der Beauftragung der Auszahlung ist es innerhalb eines Bankarbeitstages auf dem Girokonto verfügbar. Wer sich mit der Führung eines Onlinetagesgeldkontos anfreunden kann, führt Ein- und Auszahlungen flexibel am Computer durch und erspart sich den Weg zur Bank. Wer den persönlichen Kontakt zu einer Bank sucht, entscheidet sich für einen Anbieter mit Filiale. Sicher ist ein Tagesgeld in Deutschland mindestens bis zu einer Einlage von 100.000 Euro pro Anleger. Diese Mindestsumme müssen alle Anbieter von Tagesgeldern garantieren, sie ist gesetzlich vorgeschrieben.
Sollte die Bank in Zahlungsschwierigkeiten geraten, erhält der Anleger sein investiertes Geld also bis zu einer Summe von 100.000 Euro zurück. Bei der Frage nach der Rendite lohnt ein Blick auf die Fakten: Die Inflation betrug im Jahr 2014 lediglich 0,9 Prozent. Die Rendite auf Tagesgelder bewegt sich bei den besten Anbietern aber bei 1,2 Prozent bis 1,3 Prozent. Im Ergebnis wiegen die Zinsen also den Verlust durch steigende Preise wieder auf. Diesen Effekt bringt das deponierte Geld unter dem Kopfkissen leider nicht.
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Fazit: Das Tagesgeld ist besser als sein Ruf
Die Sorge der privaten Anleger um ihr Erspartes ist angesichts der täglichen Schlagzeilen in den Medien durchaus verständlich. Der Blick auf nackte Zahlen zeigt aber, dass das Tagesgeld durchaus wieder eine interessante Option ist, zumindest nach aktueller Marktlage. Wer dem unvermeidbaren Wertverlust durch die Steigerung des allgemeinen Preisniveaus entgegen wirken will, sollte den Abschluss eines Tagesgeldkontos unbedingt in Erwägung ziehen.
