Geht es nach den Worten der Bundesregierung, dürfen sich rund 25 Millionen Menschen in Deutschland ab 2015 über ein monatliches Zusatzeinkommen in der Höhe von ein bis zwei Prozent freuen. So hoch soll die Erhöhung der Renten ausfallen. Doch ob die Erhöhung letztlich tatsächlich Anlass zu Freude ist, alles beim Alten bleibt oder ob es für manche Rentner auch negativ ausgehen kann, ist im Detail zu prüfen.
Was Rentner in Deutschland für 2015 erwarten dürfen
Konkret sollen ab 2015 neue Bestimmungen mit der Rentenversicherung gelten. Vorgesehen ist, dass der Beitragssatz von derzeit 18,9 Prozent auf 18,7 Prozent sinkt. Alle Beitragszahler zusammen werden also um einen Betrag von 2 Milliarden Euro entlastet. Für einen Durchschnittsverdiener bedeutet dies eine monatliche Entlastung von 35 Euro. Unverändert bleiben die Grenzen für Nebenjobs und Hinzuverdienste. Hier gilt weiterhin die Grenze von 450 Euro.
Neben der Erhöhung der Renten werden leider auch die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung erhöht, und zwar um 0,3 Prozent auf 2,35 Prozent. Rentner, die Mitglied der gesetzlichen Pflegeversicherung sind, bekommen somit monatlich eine geringere Nettorente auf Ihr Konto überwiesen. Ein Umstand, der gerade für Bezieher niedriger Renten schwer zu verkraften ist.
Niedrige Renten sind die Realität
Die Renten galten so lange als sicher, wie das Lohnniveau hoch war. Seit Jahren jedoch registrieren wir in ein sinkendes Lohnniveau, was auch zu sinkenden Renten führt. Gerade die Bezieher kleiner Renten profitieren von einer Erhöhung der Rente zwischen ein und zwei Prozent nur sehr wenig. Real macht sich das in der Brieftasche kaum bemerkbar.
Ein weiteres Problem ist die Inflation des Euro. Derzeit ist der Euro stabil und zum Teil wurden im letzten Jahr Lebensmittel sogar günstiger. Langfristig jedoch strebt die Europäische Zentralbank eine Inflation um die zwei Prozent an. Also genau um jenen Prozentsatz, den sich Rentner mit niedriger Rente von der Anpassung erwarten dürfen. Rechnet man noch die Erhöhung der Beiträge für die Pflegeversicherung hinzu, ergibt das ein deutliches Minus. In der Praxis bedeutet dies für viele Menschen in Deutschland, dass sie künftig beim Einkaufen im Supermarkt weniger Geld ausgeben können.
Zukünftige Entwicklung der Rente
Die erwartete Erhöhung der Renten kommt nicht aus reiner Geberfreude der Bundesregierung. Hier wurde vielmehr ein Automatismus wirksam, der eine Beitragssenkung vorsieht, sobald die Rücklagen der Rentenkasse das 1,5-Fache einer Monatsausgabe übersteigen. Ein Mechanismus, der von der Bundesregierung für 2014 zum Schaden der Rentner ausgehebelt wurde.
Ob sich Deutschlands Rentner in Zukunft auf weitere Erhöhungen der Rente durch den Mechanismus freuen dürfen ist daher nicht vorherzusehen. Wer seinen Ruhestand genießen und vor unerwarteten Aktionen der Bundesregierung ungestört sein möchte, sorgt für seinen Lebensabend am besten selbst vor. Mit einer privaten Vorsorge können Sie jederzeit Ihre Anlagestrategie wechseln und profitieren außerdem von vielen steuerlichen Vorteilen.