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Bayer-Tochter Covestro geht an die Börse

Bayer Tochterunternehmen Convestro geht an die Börse
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Das Tochterunternehmen Covestro – Größter Börsengang seit 15 Jahren

Covestro ist ein Tochterunternehmen der Bayer AG und wurde vom Mutterkonzern am 06. Oktober 2015 an die Börse gebracht. Der ursprüngliche Termin für den Börsengang lag am Donnerstag der Vorwoche. Dieser wurde kurzfristig verschoben, da die Aktienkurse zuletzt stark nachgegeben hatten. Als weitere Maßnahme senkte die Bayer AG die Preisspanne des Ausgabepreises von mindestens 26,50 Euro bis maximal 35,50 Euro auf 21,50 Euro bis 24,50 Euro je Aktie. Tatsächlich erfolgte die Ausgabe der Aktien der neuen Gesellschaft zu einem Preis von 24,00 Euro je Anteilschein. Bis zum Ende des Börsentages stieg der Aktienkurs deutlich an und erreichte einen Wert von 26,00 Euro. Damit gelang dem Tochterunternehmen der Bayer AG der größte Kurssprung am Ausgabetag seit fünfzehn Jahren. Das Gesamtvolumen der Neuemission belief sich auf etwa 1,5 Milliarden Euro. Der geplante Börsengang war bereits vor der rechtlichen Trennung zwischen Bayer und Covestro bekanntgegeben worden, wobei der Konzern zunächst einen Termin bis spätestens Mitte 2016 kommunizierte. Am 18. September gab Bayer bekannt, dass die Zeichnungsfrist vom 21. September bis zum 01. Oktober 2015 laufen würde. Die Anzahl der zu platzierenden Aktien sollte sich auf etwa siebzig bis gut vierundneunzig Millionen Papiere belaufen.

Aus MaterialScience wird Covestro

Die Abspaltung des Tochterunternehmens Covestro erfolgte im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Bayer-Konzern. Zuvor war das Unternehmen unter dem Namen Bayer MaterialScience bekannt. Es stellt den Kunststoff Polycarbonat und Grundstoffe für unterschiedliche Schaumstoffe her. Des Weiteren gehören Klebstoffe, Beschichtungen und Lacke beziehungsweise die jeweiligen Vorprodukte zur Produktpalette von Covestro. Der Umsatz des Jahres 2014 betrug mit über 16 000 Mitarbeitern etwa 11,7 Milliarden Euro. Nach der Trennung von seiner bisherigen Tochter wird sich das Unternehmen Bayer auf seine Kernkompetenzen in der Gesundheitsbranche und auf dem Agrarchemiefaktor konzentrieren. Hauptsitz der Bayer AG ist Leverkusen, wo die neue Gesellschaft Covestro ebenfalls residiert. Die Anzahl der Produktionsstätten des Unternehmens beläuft sich auf dreißig. Organisatorisch ist Covestro in die drei Bereiche (Business Units) Coatings, Adhesives, Specialties (BU CAS), Polyurethanes (BU PUR) und Polycarbonates (BU PCS) aufgeteilt. Die wichtigsten Kunden des Unternehmens stammen aus den Bereichen Automobilindustrie, Bauindustrie, der Elektrobranche, aus dem Bereich der Elektronik sowie aus der Sport- und Freizeitindustrie. Der Name der neuen Aktiengesellschaft wurde aus den drei englischen Wörtern collaboration, invest und strong gebildet, die auf Deutsch Zusammenarbeit, investieren und stark bedeuten. Der breiten Öffentlichkeit bekannt ist Covestro beziehungsweise sein Vorgängerunternehmen als Hersteller der Spielbälle für die meisten Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. Zwanzig Prozent aller weltweit produzierten CDs werden aus dem Polycarbonat Makrolon hergestellt.

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